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174. Eleven-Eleven Matinee

am Sonntag, 08. September 2019, 11:11 Uhr

DAS ANSTECKENDE VIVALDI FIEBER
SHUNSKE SATO , Violine & Leitung
Tatiana Flickinger (Blockflöte), Saskia Fikentscher (Barockoboe), Yuna Lee (Violine), Dmitry Lepekhov (Violine), Emily Deans (Viola), Viktor Töpelmann (Violoncello), Margit Kovács (Cembalo)

 

Shunske Sato, GeigerShunske Sato ist einer der faszinierendsten Geiger der jungen Generation, die sich der Alten Musik verschrieben haben. Er entdeckte seine Liebe zur Barockmusik und sie ließ ihn nicht mehr los. So frisch, selbstbewusst, frei, experimentell und dabei so fundamental hört man Barockmusik nur ganz selten. Zusammen musiziert er mit seinen Freunden und Kollegen aus Münchner Studientagen, die sich alle mittlerweile selbst einen Namen gemacht haben. Ein großes Wiedersehens Fest wird zu einem außergewöhnlichen musikalischen Ereignis.

ELEVEN-eleven veranstaltet in München auch das ELEVEN-Eleven PLUS Konzert am
Samstag, 7. September 2019 – Shunske Sato & Friends
19:30 Uhr, Johanneskirche am Preysingplatz,
München (S-Bahn Station Rosenheimer Platz)

Karten sind über München Ticket erhältlich
20 € + VVK Gebühr
15 € + VVK Gebühr für Schüler und Studenten
25 € an der Abendkasse

Shunske Sato, 1984 in Tokio geboren, studierte in New York, Paris und München. Seine Lehrer waren Chin Kim, Dorothy DeLay, Masao Kawasaki, Gérard Poulet, Eiichi Chijiiwa und Mary Utiger. Das Violinspiel des aufstrebenden Geigers verbindet höchste Musikalität mit maximaler Expressivität und einer überragenden Technik, sei es auf der barocken oder modernen Geige. Mit gerade mal 12 Jahren gewann er den Young Concert Artists Award. 2010 erzielte er beim 17. Internationalen Bachwettbewerb in Leipzig den 2.Preis sowie den Publikumspreis. 2011 trat der junge Geiger erstmals mit Paganinis 2. Violinkonzert, gespielt auf einem historischen Instrument, zusammen mit der Academy of Ancient Music in Erscheinung. 2013 wurde er ans Amsterdamer Konservatorium berufen, wo er seitdem Violinunterricht in historischer Aufführungspraxis erteilt.

Shunske Sato arbeitet als Solist oder Konzertmeister gleichermaßen mit namhaften Dirigenten zusammen, wie etwa Ivor Bolton, Richard Egarr, Christopher Hogwood oder Kent Nagano. Als Solist trat er mit zahlreichen amerikanischen und europäischen Orchestern auf, seine Aktivitäten mit klassischer Musik beziehen aber auch Orchester in Japan mit ein. Die von ihm bisher erschienene Diskografie ist beachtlich und umfasst einerseits Werke für Solovioline von Telemann, Paganini und Eugène Ysaÿe. Andererseits sind CD-Aufnahmen mit Violinkonzerten von Haydn und Mozart entstanden, wie z.B. mit dem Orchester Libera Classica unter der Leitung von Hidemi Suzuki.

Weitere Informationen über den Künstler: www.shunskesato.com

Zum Programm:Die Tatsache, dass J.S. Bach um 1713 am Vivaldi-Fieber erkrankte, ist hinreichend bekannt, aber viele andere wurden ebenfalls in den Bann des kühnen und unverwechselbaren Musikstils des Italieners gezogen. Neben Werken von Vivaldi präsentiert dieses Programm eine Mischung von eng miteinander verbundenen Werken von Bach, Pisendel, Telemann (und im weiteren Sinne auch Johann Gottfried Walther) und nicht zuletzt auch mit dem Prinzen, Johann Ernst von Sachsen-Weimar. Pisendel zum Beispiel begab sich direkt nach Italien, um bei Vivaldi zu studieren, und während er unter seiner Vormundschaft direkten Zugang zu seiner Musik hatte, kopierte er diese, um sie mit nach Dresden zu nehmen. Die Freundschaft und der gegenseitige musikalische Austausch zwischen Pisendel, Bach und Telemann führte ohne Umwege dazu, dass sich das Vivaldi Fieber direkt ausbreiten konnte. Ein ebenfalls sehr wichtiger Protagonist in dieser Runde war ein Prinz, nämlich Johann Ernst von Sachsen-Weimar. Er war ein sehr musikalisch veranlagter Adliger, der an der Universität Utrecht in den Niederlanden studiert hatte. Dort war er vermutlich auf Vivalids Set von 12 Violinkonzerten (L'Estro Armonico Op.3, 1711 in Amsterdam veröffentlicht) gestoßen und war natürlich sofort angesteckt. Nach der Universitätsausbildung kehrte er nach Weimar zurück und studierte bei Johann Gottfried Walther, einem Cousin von Johann Sebastian Bach. Als Verfechter der neuen, mutigen Musiksprache komponierte er eine Reihe von Violinkonzerten, in denen der »vivaldianische Stil« sehr deutlich zu erkennen ist. Vivaldis L'Estro Armonico nahm sich auch J.S. Bach an, in dem er fünf der zwölf Konzerte transkribierte. Auch der Prinz und J.S Bach waren sich in der Tat persönlich bekannt: Bach hat eine Reihe von Transkriptionen der fürstlichen Violinkonzerte für Cembalo und Orgel vorgenommen (das d-Moll-Konzert des Fürsten wurde zu Bachs BWV 987). Darüber hinaus soll die Kantate 21 »Ich hatte viel Bekümmernis« für den Prinzen geschrieben worden sein - das Thema im ersten Chor der Kantate stammt auch aus dem elften Konzert in d-Moll aus L'Estro Harmonico von Vivaldi, womit sich die Ausbreitung des Vivaldi Virus nochmals belegen lässt. Nur eines von unzähligen Beispielen.

Antonio Vivaldi (1678–1741)
Concerto in C- Dur für Blockflöte, Oboe, 2 Violinen und basso continuo RV 87
Adagio- Allegro- Largo- Allegro assai

Georg Philipp Telemann (1681–1767)
Concerto in c-moll für Oboe und Violine TWV 52c:1
Adagio- Allegro- Adagio- Allegro
(this work was arranged for organ by Johann Ernst's teacher and JSB's cousin Johann Gottfried Walther)

Johann Georg Pisendel (1681¬–1755)
Imitation des caractères de la danse
Loure- Rigaudon – Canarie- Bourrée – Musette lentement- Passepied gay – Polonoise majesteusement – Concertino presto

Prinz Johann Ernst IV. (Sachsen Weimar) (1696–1715)
Concerto für Violine in d-moll Op.4No. 1
Adagio – Presto – Adagio – Presto – Adagio – Allegro – Adagio – Vivace

Antonio VIVALDI (1678–1741)
Concerto No. 8 con due Violini obligati aus l´Estro harmonico Op.3 No. 8
Allegro – Larghetto e Spiritoso – Allegro

Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Concerto in d-moll für Violine, Streicher und b.c. BWV 1052R
Allegro – Adagio – Allegro

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