KORRESPONDENZEN
Klanglandschaften zwischen Frankreich und Spanien
Werke von Claude Debussy, Federico Mompou und Manuel de Falla
Zoran Imsirovic (Klavier)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etabliert sich Paris als kultureller Knotenpunkt – ein Magnet für Künstler aus ganz Europa und ein Ort, an dem sich musikalische Identitäten formen und verwandeln. Die französische Hauptstadt begnügt sich nicht damit, ihre eigenen Innovationen zu kultivieren; sie nimmt auch die Ästhetiken anderer Traditionen in sich auf und spiegelt sie wider – allen voran jene Spaniens, deren Farben, Rhythmen und modale Färbungen die Pariser Avantgarde zutiefst faszinierten.
Im Zentrum dieses Programms stehen die Préludes (Livre I) von Claude Debussy – zwölf sinfonische Miniaturgedichte, die die Klangsprache des Klaviers revolutionieren. Jedes Prélude entwirft eine eigene Atmosphäre, reich an Nuancen, Imagination und harmonischer Subtilität. In La sérénade interrompue etwa sind unüberhörbare Anklänge an Spanien zu vernehmen – eine unterbrochene Habanera, gefiltert durch Debussys unverkennbare Stimme. Neben Debussy tritt Lili Boulanger – viel zu früh verstorben – als eine der eigenständigsten französischen Stimmen ihrer Zeit hervor. Ihr Prélude en ré und die Trois Morceaux bewegen sich im selben ästhetischen Kosmos, jedoch mit einer zutiefst persönlichen Handschrift – lyrisch, licht, von leiser Melancholie durchzogen. Diese selten aufgeführten Werke zählen zu den verborgenen Kostbarkeiten des pianistischen Repertoires der frühen Moderne.
Federico Mompou führt uns in eine Welt der Innenschau und der Stille. Seine Paisajes (La fuente y la campana, El lago, Carros de Galicia) sind keine bloßen musikalischen Landschaften, sondern metaphysische Reflexionen – hypnotisch in ihrer Einfachheit und in ihrer Wirkung still verwandelnd. Den Abschluss bildet die brillante Fantasía Bætica von Manuel de Falla – ein virtuoses Stück, das die Idiome des Flamenco mit einer glänzenden Klavierschrift verbindet.
In Paris komponiert und vom andalusischen Geist durchdrungen, verkörpert es die spanische Musiksprache in ihrer lebendigsten und ausdrucksstärksten Form. Zusammen bilden diese Werke einen poetischen Dialog zwischen Frankreich und Spanien – eine Reise durch Farbe, Stille und rhythmische Energie, die zwei reiche Musikkulturen miteinander verbindet.
Weihnachtliches Konzert zum neuen Jahr
GAUDEAT TERRA, JUBILENT MONTES
Werke von Ucellini, Fontana, Carissimi, Castello u.a.
Tatianan Flickinger (Blockflöte),
Beate Kiechle (Sopran),
Anna Zimre (Viola da Gamba),
Helmut Weigl (Arciliuto)
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Klanglandschaften zwischen Frankreich und Spanien
Werke von Claude Debussy, Federico Mompou und Manuel de Falla
Zoran Imsirovic (Klavier)
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